"Die Sechser finde ich richtig cool..."

Wir stellen vor: Frau Skibinski - unsere neue Mathe-Geografie-Lehrerin

Frau Skibinski, Sie haben den Altersdurchschnitt unseres Kollegiums signifikant gesenkt, ist daher die Frage nach ihrem Alter (noch) gestattet?

Ja, gerade noch, ich bin 25.

Skb Unterricht1
mit dem Handwerkszeug des Mathe-Lehrers

Wow! Wie kam es zu Ihrem Berufswunsch in der Fächerkombination Mathe-Geografie?


Ich kenne es nicht anders, will heißen: Mutti und Vati sind auch beide Lehrer. Darüber hinaus merkte ich im Laufe meiner eigenen Schulzeit, dass ich Leuten gut erklären kann, so z.B. im Mathe-Leistungskurs, als ich selbst Abiturientin war.
Auch wollte ich der Gefahr eines „langweiligen“ Berufes entgegen wirken. Als Lehrer, so denke ich, ist man stets neu gefordert, muss sich immer wieder auf neue Schüler einstellen.

Beschreiben Sie bitte kurz ihren Werdegang in Schule und Studium.

Ich habe in Nossen 2007 Abitur gemacht, bin im Oktober des gleichen Jahres an die Uni Jena gewechselt und habe dort bis 2013 Lehramt Mathe und Geografie studiert. Sechs Jahre Studium waren unumgänglich, da die Institute Mathe, Geografie und Erziehungswissenschaften kaum untereinander abgestimmt waren, so dass die Belegung eines Kurses mit dem nächsten kollidierte - aber das ist wohl heute an den meisten Unis so. Einen semesterlangen Ausflug unternahm ich noch in die Biologie - das Fach hätte mich auch noch interessiert...
2014 schloss sich dann ein einjähriges Referendariat am Gymnasium Rochlitz an.
 
Peru mit Alpaka Cloe
Urlaub in Peru
 
OK, viele Absolventen bewerben sich dann ziemlich flächendeckend, um schließlich im Beamtenstand in Bayern oder Hessen zu landen. Wie haben Sie dieser Versuchung widerstanden?

Mein Freund Roman - er hat Lehramt Mathe / Sport studiert - und ich haben uns quasi im Doppelpack in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen beworben. In den beiden anderen Bundesländern hätten wir jeweils nur eine Stelle bekommen. Die in Sachsen am RSA Zwickau waren richtig clever. Als ich dort anrief, hatte man auch Romans Bewerbung schon im Rechner und die Dame von der Personalstelle meinte von sich aus, ob es ok sei, beide Bewerbungen gemeinsam zu behandeln. Da war ich richtig baff. Somit sind wir hier - er in Kirchberg, ich bei Lessings in Plauen gelandet.

Prima, es wird viel auf Ämter geschimpft - schön, hier mal ein deutliches Lob herauszuhören. Vielleicht liest’s jemand vom Amt.
Frau Skibinski, können Sie schon nach wenigen Stunden Unterricht ihr Erwartungsbild an den Gegebenheiten des Lessing-Gymnasiums spiegeln, wie wurden Sie bei uns aufgenommen?

Tja, wie fange ich an? ... Im Mathe-Vorbereitungszimmer war - wie an anderen Schulen auch - kein Platz. Ich habe dann hier im Lehrerzimmer ein ruhiges Plätzchen mit Internet-Zugang gefunden - für mich von Vorteil, da ich viel am Laptop arbeite und kommuniziere. Die Kollegen waren anfangs zurückhaltend, vielleicht etwas unsicher mir gegenüber - ist das eine Praktikantin oder Referendarin? Nachdem ich als neue Kollegin vorgestellt wurde, waren alle ganz aufgeschlossen und hilfsbereit, ich kann sagen, ganz, ganz lieb zu mir. Mir ist wichtig, gerne auf Arbeit zu gehen, mich wohlzufühlen. Schön ist auch die Begegnung auf Augenhöhe mit Lehrern, die oft doppelt so alt sind und die viel, viel mehr Erfahrung haben als ich.
 
Schön zu hören, doch wie waren die ersten Unterrichtsbegegnungen mit unseren Schülern?

Ein erstes Resümee: Die Sechser finde ich richtig cool. Die sind noch so schön neugierig, waren auch sehr bei der Sache. Nach der ersten Stunde meinten sie, „Wir waren aber heute gut drauf!“ Die Achter sind ein bisschen pubertierend, kichern etwas mehr - aber nach ein bisschen Eingewöhnung müsste das auch ganz gut funktionieren. Die Neuner waren eher zurückhaltend, scheint mir aber in diesem Alter so zu sein. Ich denke, die tauen auch noch auf.
 
Skb Unterricht2
Mathe in Klasse 6
 
OK, der Start ist geglückt, möge es so positiv weitergehen. Unterricht ist nicht alles - was machen Sie so in Ihrer Freizeit?

Da spiele ich aktiv Tischtennis und treibe auch sonst viel Sport. Schön ist dabei die Zwanglosigkeit und Augenhöhe mit anderen Sportlern, egal ob sie zwölf oder sechzig sind. Man ist per Du, man hat Spaß miteinander, hat gleiche Interessen - der Ideale Ausgleich zum Beruf.
 

Das kann ich nur bestätigen! Tischtennis: In welcher Liga oder Leistungsklasse rangieren Sie da?

Da sind wir mit der Mannschaft von Hohndorf Erster in der Sachsenliga und steigen, wenn’s gut geht, in die Oberliga auf. Mein Freund Roman spielt übrigens auch in der Oberliga für Schott Jena!
 
Beim TT Training 1
in Action am TTT = Tischtennis-Tisch
 
Respekt! Eine abschließende, vielleicht etwas abgedroschene Frage: Sie dürfen drei Dinge auf eine einsame Insel mitnehmen. Neben Roman haben sie noch zwei Wünsche frei ...

Hmmm... , ich bräuchte noch mein Bett, und...Vielleicht etwas mit „T“ ? Ja natürlich, einen Tischtennis-Tisch nebst Zubehör.

Prima, Inselleben perfekt, Start an der Schule geglückt. Vielen Dank für das inhaltsreiche und sehr unterhaltsame Gespräch und weiter eine erfolgreiche Tätigkeit und viel Freude am Lessing-Gymnasium!

M.P. 03.03.2015